€ 19,99 [D] Gebundenes Buch mit SchutzumschlagErschienen: 29.02.2016
Inhalt:
In der jüdischen
Salomongemeinde in Stockholm passieren plötzlich furchtbare Dinge.
Zuerst wird eine Erzieherin am helllichten Tage vor der Schule
erschossen und einige Tage später werden zwei Jungenleichen
entdeckt. Das Ermittlerteam Alex Recht und Fredrika Bergman müssen
alle Kontakte und Verbindungen spielen lassen, um diesen Fällen auf
die Spur zu kommen.
Dabei treffen sie in
ihren Recherchen immer wieder auf die jüdische Sagengestalt des
Papierjungen. Sind diese Morde zusammenhängend oder haben diese
sogar einen Antisemitischen Hintergrund?
Eine heiße Spur
lockt Fredrika nach Isreal, wo sie brisante Informationen erhält,
doch dann verschwindet ein weiteres Kind der Salomongemeinde.
Schaffen es die beiden Ermittler rechtzeitig den Täter zu schnappen?
Meinung:
Ein wirklich guter
Thriller, mit einer absolut innovativen Idee dahinter und einer sehr
düsteren, passenden Atmosphäre.
Zu Beginn des Buches
wird die Legende um die jüdische Gestalt des Papierjungen erzählt,
dann erfahren wir wenige Seiten später, wie eine Frau nach Hause
kommt und ihre Familie ermordet im Schlafzimmer vorfindet.
Diese Szene spielt
eigentlich am Schluss des Buches, doch bedient sich die Autorin hier
mehrerer Fragmente und flechtet diese immer wieder in das laufende
Geschehen mit ein, jedoch erfahren wir nicht, um welche Familie es
sich hier handelt.
Dann beginnt die
eigentliche Geschichte, die immer wieder aus verschiedenen
Perspektiven der diversen Charaktere erzählt wird, wobei wir hier
dieselben Informationen nur aus anderer Sichtweise bekommen. Dies
passiert glücklicherweise nicht zu oft, das würde sonst sehr zäh
verlaufen, aber da hat die Autorin das richtige Maß angesetzt.
Wir bekommen einen
sehr genauen Einblick in die privaten Verhältnisse des Ermittlerduos
und das macht die Figuren natürlich sehr lebendig und glaubhaft.
Da wir stetige
Beobachter der Geschehnisse sind und in groben Zügen mitbekamen, was
die beiden Jungen durchleiden mussten, gewann dieses Buch unglaublich
an Dramatik und Mitgefühl.
Sehr merkwürdig
waren die Befragungen der beiden Familien der Opfer, da diese sich
mehr in Schweigen hüllten und immer den Eindruck vermittelten, sie
wüssten mehr als sie preisgaben.
Das gelungene an dem
Thriller ist, wie ich finde, dass wir zunächst einen guten Überblick
über die vielen Personen, welche insgesamt eine Handlungsrolle
übernehmen bekommen, als stiller Beobachter überall dabei sind,
zuletzt aber mehr wissen als die Polizei und die Beteiligten selbst.
Der Spannungsbogen
wurde versucht aufrecht zu erhalten durch den ständigen
Perspektivwechsel der Figuren, was mich allerdings mehr anstrengte
als fesselte.
Gekonnt schubste die
Autorin den Leser von einer Fährte auf die nächste, immer glaubte
man eine etwaige Ahnung zu haben, wer dahinter steckt und wurde kurz
darauf wieder enttäuscht, wenn man weiter mit Informationen
gefüttert wurde.
Für mich persönlich
nahm das Buch erst so richtig an Fahrt auf den letzten 250 Seiten
auf, zuvor war es interessant, aber nicht allzu fesselnd, wie ich es
mir erhofft hatte.
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