http://www.rowohlt.de/taschenbuch/david-good-meine-dschungelmutter.html#v3403639
Inhalt
vom Klappentext:
David Goods Vater, ein
Anthropologe, trifft Mitte der siebziger Jahre im Amazonas-Dschungel
fernab der Zivilisation eine Yanomami-Frau, und zwischen den beiden
entwickelt sich eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Bald kommt das
erste Kind zur Welt, David, und die kleine Familie zieht in die USA.
Für Yarima, Davids Mutter, ein Kulturschock. Sie passt sich an, doch
nach fünf Jahren hält sie es nicht mehr aus: Von einem Besuch bei
ihrem Stamm kehrt sie nicht mehr zurück, lässt David und seine
beiden Geschwister beim Vater.
Als junger Erwachsener gerät
David durch Alkohol und Drogen aus der Bahn – bis ihm plötzlich
klar wird, dass er zu seinen Wurzeln zurückkehren muss. Er macht
sich auf die lange Reise zu seiner Mutter in den Dschungel; und er
findet dort, wonach er all die Jahre so verzweifelt gesucht hat.
Meinung:
Der Autor und gleichzeitige
Protagonist David teilt hier in diesem Buch seine unglaublich
bewegende Lebensgeschichte mit uns und diese Geschichte ist so echt
und persönlich, da er wirklich alles von sich preisgibt. Er hat mir
unglaublich imponiert, vor allem weil er so ehrlich mit sich selbst
war und sich das automatisch in der Geschichte widerspiegelte. Man
verfolgt seine Entwicklung vom Kleinkind zum Mann und stellt auch
eine unglaubliche Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit und Reife
fest.
Das Buch ist in 8 Kapitel
unterteilt und wir werden auf den ersten Seiten mitten in eine
Situation während seines ersten Besuchs in den Amazonas hinein
geschubst. Der Autor springt dann immer von den Anfängen und der
Kennenlern-Geschichte seiner Eltern, die unglaublich interessant und
bedeutsam ist, zu einem aktuelleren Erlebnis hin und her. Somit hielt
er den Spannungsbogen immer wieder aufrecht und ein Puzzle fügte
sich somit für den Leser allmählich zusammen.
David wirkt zunächst durch
sein erzählen aus der Vergangenheit wenig sympathisch, da er absolut
auf die schiefe Bahn gerät, was aber auch nicht allzu abwegig ist,
wenn man die Hintergründe dafür kennt. Abgesehen davon, hat man
trotzdem den Eindruck, dass er einen guten und liebenswerten Kern hat
und hinter alldem Größeres zu stecken scheint, was dem Leser auch
schnell offenbart wird.
Das Buch erzählt von der
Suche nach seiner jahrelang verdrängten Identität und das es auf
einer wahren Begebenheit beruht, machte das Ganze für mich noch
greifbarer und emotionaler.
Was mir sehr gut gefallen hat,
dass er große Rücksicht auf seine zwei Geschwister nimmt, denn er
hält sich größtenteils nur an seine eigene Perspektive und
versucht nicht aus deren Sichtweise die Geschichte zu ergänzen, was
ich sehr respektvoll von ihm finde.
Man bekommt einen unglaublich
guten Eindruck von den Ureinwohnern des Amazonas-Dschungel und lernt
ihre Lebensgewohnheiten und Kultur so detailliert kennen, dass man
das Gefühl bekommt, selbst dort gewesen zu sein.
In der Mitte des Buches sind
einige Fotografien eingebaut mit Beschreibungen von den Besuchen bei
seiner Mutter und seinem Stamm, was unglaublich beeindruckend ist,
zumal wir sie einmal in westlicher Kleidung in den USA und dann
wieder traditionell gekleidet sehen dürfen.
Viel mehr Inhalt möchte ich
eigentlich nicht preisgeben, da diese spannende Erzählung noch so
viele einschneidende Sequenzen für den Leser bereithält, den man
selbst entdecken sollte.
Das gelungene Werk erzählt
eine wunderbare Geschichte, über einen jungen Mann auf dem Weg zu
sich selbst, eine sehr angespannte und schwierige Familiensituation,
eine sehr interessante Kultur auf einem anderen Kontinent mit einem
Ende, dass mich zu Tränen gerührt hat. Absolut empfehlenswert!
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