Dienstag, 9. Februar 2016




Rezi- Dave Eggers „Der Circle“




Buchcover: Die Taschenbuch-Ausgabe hat ein sehr ansprechendes Cover, die Materialverwendung ist hochwertig und liegt super angenehm in der Hand. Der Schwarz/ Orange/Silber Kontrast ist farblich gut miteinander abgestimmt und durch das Symbol wird man neugierig gemacht, was es damit auf sich haben könnte. Mir gefällt es immer sehr, wenn Farbe oder Muster des Covers im Buch selbst mit der Geschichte verknüpft sind, man merkt auch die Buchgestaltung hat sich Gedanken gemacht.

Inhalt/Klappentext: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »weisen drei Männer«, die den Konzern leiten – wird die Welt eine bessere. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterne-Köche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles … 

Sprachstil/Stilmittel: Ein wirklich spannender und fesselnder Schreibstil, lässt Raum für unglaubliche Gedankengänge und hat in mir sehr viel ausgelöst. Ich konnte mir alles so gut vorstellen, was sich in dieser Geschichte abspielte und zwischenzeitlich bekam ich Gänsehaut, da es einem sehr skurril und gruselig erscheint, sollte es Realität annehmen.

Charaktere/Handlungsort: Von Anfang an konnte ich das Handeln der Protagonistin Mae nicht nachvollziehen und man wollte sie am liebsten immer wieder schütteln und zur Besinnung rufen, da Ihre Naivität und Beeinflussbarkeit schon sehr grenzwertig waren, aber durch ihr übertriebenes Handeln auch aufgezeigt wird, wie schnell eigentlich positive Ideen in negatives Handeln umschwenken können, ohne dass man sich dessen zu Beginn bewusst ist.
Insgesamt sind die Charaktere allesamt sympathisch gewesen und auch gut ausgearbeitet, man hatte einen guten Überblick über die Anzahl und konnte jede fiktive Person mit einem bestimmten Charakterzug identifizieren und sie hatten somit guten Wiedererkennungswert.
Die Handlungsorte beliefen sich in Kalifornien, hauptsächlich auf dem Campusgelände des Konzerns „Der Circle“ und den Wohnort von Maes Eltern.

Stimmung: Die Stimmung, die das Lesen des Buches in mir auslöste war zu Beginn noch sehr heiter und neugierig, was sich dann jedoch stetig in besorgniserregende Spannung umwandelte.
Der Autor hat sehr gut konstruiert, welche Gefühlswelten sich einem eröffnen sollten und das durchgehend mit Erfolg.

Meinung/Fazit: Dieses Buch hat mich so umgehauen und den Nerv der Zeit so unglaublich getroffen, hat mich immer wieder während des Lesens mit den Gedanken abschweifen lassen und angeregt zu neuen Gedankengängen. Die Thematik ist mir bislang noch nicht begegnet in einem Buch und deshalb hat es hier einen klaren Vorteil, was sich in der Bewertung bemerkbar macht. Die Botschaft besticht mit Aktualität und einem leicht moralisch erhobenen Zeigefinger. Genau aus diesem Grund sollte man immer vorher überlegen, welche Tragweite und Konsequenzen das eigene Tun und Handeln hat.

Bewertung:  5 Sterne 

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